Österreich hatte seit Juni 1999 aus Gründen des Gesundheitsschutzes Import, Verarbeitung und Anbau der Linien MON810 und T25 der Unternehmen Monsanto und Bayer untersagt. Die Kommission verfügte nun, dass Import und Verarbeitung beider Sorten zugelassen werden müssen und drohte mit rechtlichen Konsequenzen, falls dies nicht geschieht. Die Kommission reagierte damit auf die Forderungen der Welthandelsorganisation WTO, wissenschaftlich nicht zu begründende Handelsschranken für gentechnisch veränderte Produkte in der Europäischen Union aufzuheben. Wissenschaftler bescheinigten der Kommission, dass die beiden Maissorten für Mensch und Umwelt sicher sind.
Österreichs Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky kündigte die Bildung eines Forschungsbeirats zum Thema „Risikoforschung und Nutzenanalyse in der Grünen Gentechnik“ an. Er soll für „qualitativ hochwertige Argumente“ in künftigen Zulassungsverfahren sorgen, „um so ein europaweites Verbot erlangen zu können", betonte die Ministerin. Erst im vergangenen Oktober war Österreich in der EU mit dem Versuch gescheitert, unter den Mitgliedstaaten ausreichend Unterstützung für nationale Verbote zu bekommen.